Kino

Im Schatten des Orangenbaums

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

ZYP/Palästinensergebiete/D/KAT/SAR/JOR/GR 25, R: Cherien Dabis, FSK: 12, 146 min

Kneipe mit kleinem Speisenangebot ab 18 Uhr

Jordanischer Kandidat für den Auslands-Oscar

Westjordanland, 1988: Als der junge Noor bei einer Demonstration schwer verletzt wird, beginnt seine Mutter Hanan die bewegende Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Von der Vertreibung aus Jaffa 1948 bis zu den Protesten Ende der 80er Jahre entfaltet sich ein vielschichtiges, ergreifendes Porträt, das von Verlust, Widerstand und Hoffnung erzählt – eindringlich und zutiefst menschlich.

Die Erzählung führt zurück ins Jahr 1948, als Noors Großvater Sharif (Adam Bakri) sich weigert, Jaffa zu verlassen, um sein Haus und den Orangenhain zu schützen. Doch Krieg, Vertreibung und Gefangenschaft reißen die Familie auseinander. Sharifs Sohn Salim (Saleh Bakri) wächst im Schatten seines Heimatlandes auf, das er nie wirklich kennengelernt hat.
Als Noor Jahrzehnte später gegen israelische Soldaten protestiert, scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Doch im Moment ihres größten Schmerzes treffen Hanan und Salim eine Entscheidung für die Menschlichkeit und geben damit Hoffnung auf Versöhnung.

Regisseurin und Darstellerin Cherien Dabis gelingt ein beeindruckendes Werk: Sie verwebt persönliche Erinnerungen mit der historischen Realität und verwandelt eine individuelle Lebensgeschichte in ein universelles Statement über Heimatverlust und Generationentrauma. Der Film glänzt visuell und atmosphärisch ebenso wie durch seine vielschichtige Darstellung: Die Menschen sind nicht nur Opfer, sondern auch Handelnde, die zwischen Erbe, Erinnerung und Widerstand ihren Platz suchen. Dennoch bleibt der Ton bedacht, verfällt nicht in politische Belehrung – denn Menschlichkeit wird hier zur Form des Widerstands. Kein leichter, aber ein lohnender Kinoabend – ein kraftvolles Werk, das berührt, zum Nachdenken anregt und mit starkem persönlichem Blick und großer historischer Reichweite zeigt, wie die Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart wirken und wie das Erzählen selbst zum Akt der Heilung werden kann.

„Ein zutiefst bewegendes Epos“ The Guardian

Der Film läuft auch am Mi 25.02. | 19:30 Uhr im Kronenkino in Zittau.