We live in Time
Kneipe offen ab 18 Uhr
GB 24, R: John Crowley, FSK: 12, 108 min
Kneipe mit kleinem Speisenangebot ab 18 Uhr
Die quirlige Köchin Almut (Florence Pugh) und der Werbemanager Tobias (Andrew Garfield) lernen sich auf sehr skurrile Weise kennen: Almut hat Tobias gerade mit dem Auto anfahren und bringt ihn voller Schuldgefühle ins Krankenhaus. Sofort ist da eine überraschende, funkensprühenden Chemie zwischen ihnen. Sie scheinen wie geschaffen füreinander und schweben bald im siebten Himmel, bauen sich gemeinsam ihre Zukunft auf, gründen eine Familie. Doch Jahre später werden sie durch die harte Realität eingeholt – und vor die größte Herausforderung ihres Lebens gestellt, die sie erkennen lässt, wie wichtig es ist, jeden Moment ihrer besonderen Liebe im Hier und Jetzt zu genießen. Einer der besten Liebesfilme der letzten Jahre!
»Mit Pugh und Garfield wird diese großartige Liebesgeschichte zu einem der besten Liebesfilme der letzten Jahre. Nur wenige Filmemacher können die Macht der Liebe so darstellen wie John Crowley.« (Collider)
»Ein wirklich charmanter und überraschend reichhaltiger Film …Florence Pugh und Andrew Garfield sind ein perfektes Filmpaar.« (The Wrap)
»Es ist eine Freude, zwei so selbstsicheren und natürlichen Darstellern zuzusehen.« (The Guardian)
Fazit: Außergewöhnliche Mischung aus romantischer Komödie und Drama. Einer der besten Liebesfilme der letzten Jahre!
Der Film läuft auch am Mi 19.03. | 19:30 Uhr im Kronenkino Zittau.
Pressestimmen zum Film
We live in Time (Michael Ranze, Filmdienst)
Ungewöhnliches Liebesdrama um eine Köchin und einen Manager, die Job, beruflichen Erfolg, eine schwere Krankheit und das Familienleben unter einen Hut bringen.
„We Live in Time“ ist ein Film, der die Zeitebenen durcheinanderwirft, ohne Ankündigungen oder Schrifttafeln, (fast) ohne Anhaltspunkte. Als Zuschauer muss man sich darauf einstellen, mit vorläufigen Handlungslücken zu leben und Zusammenhänge erst später zu erschließen. Das funktioniert allerdings erstaunlich gut.
Man lernt Almut (Florence Pugh) und Tobias (Andrew Garfield) als harmonisches Paar kennen, das im Süden Londons lebt. Doch dann folgt der Schock: Almut hat Krebs. Wie den Kampf gegen die Krankheit führen? Wäre es nicht besser, noch ein halbes Jahr das Leben zu genießen, als ein ganzes Jahr das Grauen der Chemotherapie zu durchleiden? Plötzlich will Tobias die Scheidungspapiere unterschreiben, doch der Kugelschreiber streikt. Eine Scheidung von Almut?
Diskussionen über eine Schwangerschaft
Rückblenden in seine erste Ehe belehren eines Besseren. Als Tobias dann die Straße überquert, um einen Kugelschreiber zu kaufen, wird er von Almut mit dem Auto angefahren. So lernen sie sich kennen. Sie ist Köchin in ihrem eigenen Restaurant, er ist bekanntes Aushängeschild des Nahrungsmittel-Herstellers Weetabix. Boy meets Girl. In diesen Momenten ist „We Live in Time“ eine romantische Komödie. Doch immer häufiger übernehmen ernsthafte Diskussionen über die Gründung einer Familie die Oberhand. Almut hat schon einmal eine Krebskrankheit überwunden. Kann sie jetzt trotzdem ein Kind bekommen? Der Streit darüber wechselt mit anrührenden Momenten. Bis es zu der wohl verrücktesten Geburtsszene kommt, die in letzter Zeit im Kino zu sehen war. Damit nicht genug: Almut möchte trotz ihrer Krankheit nur zu gerne an Großbritanniens wichtigstem Kochwettbewerb teilnehmen.
Regisseur John Crowley interessiert vor allem, wie man beruflichen Erfolg und Ruhm mit der Bewältigung von Krankheit und Familienalltag verbinden kann. Das ist mitunter nicht einfach. Das Paar reibt sich zwischen Pflichten und Hoffnungen auf, und man kann sicher sein, dass es auch in „We Live In Time“ eine Szene gibt, in der ein Kind nicht wie verabredet von der Schule abgeholt wird, was im aktuellen Kino die Metapher schlechthin für die Vernachlässigung elterlicher Fürsorge darstellt.
Schlüsselmomente des Lebens
Die Zeitsprünge erscheinen mitunter willkürlich, und doch ergeben sie Sinn, fast so, als würden sich die Figuren an Schlüsselmomente ihres Lebens erinnern – spontan, ungeordnet, ohne eine lineare Abfolge der Geschehnisse. Almuts körperlicher Zustand, die zunehmende Schwangerschaft und die anstrengende Chemotherapie mit Haarausfall, bieten äußerliche Orientierung im vermeintlichen zeitlichen Durcheinander. Das klug geschriebene Drehbuch hält die verschiedenen Erzählebenen auf fast schon wundersame Weise zusammen.
Zum Gelingen des Films tragen aber insbesondere die beiden Hauptdarsteller bei. Während Florence Pugh die dramatische Last des Films trägt, überzeugt Andrew Garfield durch seine Mimik, die die Gefühle seiner Figur, von Sorge über Wut bis Trauer, nach außen trägt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, vom verrückt-schicksalhaften Kennenlernen bis zu Hilfe und Unterstützung bei der schweren Krankheit.
Zwei Schüsseln fürs Leben
Nebenbei geht es hier auch um die Bedeutung des Kochens, nicht nur als Ernährung, sondern auch als Kunst. Am Ende huldigt „We Live in Time“ der Haute Cuisine mit fantasievollen Kreationen. Man erfährt aber auch, wie man Eier für ein Omelett perfekt aufschlägt. Man muss sie auf der flachen Tischplatte anstoßen, nicht an der Kante. Dann gibt man die aufgeschlagenen Eier in zwei Schüsseln, damit die Schalenstücke nur in einem Ei landen, nicht in allen. Ein Wissen, das Almut an ihre Tochter weitergeben wird, fast so, als sei es in seiner Einfachheit auch ein Rezept fürs Leben.
We live in Time (Cinema)
Andrew Garfield („Tick, Tick … Boom!“) und Florence Pugh („Oppenheimer“) verzaubern in John Crowleys Romanze über eine Liebe im Wandel der Zeit
Dass er ausgerechnet an dem Tag, an dem er seine Scheidungspapiere unterzeichnet, die Liebe seines Lebens trifft, hätte sich Tobias (Andrew Garfield) nicht träumen lassen. Bis Almut (Florence Pugh) in sein Leben rast und ihm neben dem Kopf auch einige Gliedmaßen verdreht. Der Vertriebler für Frühstücksflocken und die Weltklasseköchin verlieben sich ineinander und erleben nicht nur die wichtigen Meilensteine einer Liebesbeziehung, sondern auch einen erschütternden Schicksalsschlag, der sie erkennen lässt, wie kostbar die gemeinsame Zeit ist. Und wie schnell alles vorbei sein kann. Dass BAFTA-Preisträger John Crowley sich auf emotionales Storytelling versteht, hat er mit Dramen wie „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“ (2015) und „Der Distelfink“ (2019) bewiesen. Mit „We Live in Time“ weckt der Ire nun Erinnerungen an populäre RomComs und Liebesdramen, ohne ungebetene Déjà-vus zu erzeugen. Das ist zum einen dem zwischen unbeschwerten Feel-good-Momenten und Dramatik wechselnden Drehbuch von Nick Payne („Wanderlust“) sowie der interessanten, mit zahlreichen Zeitsprüngen versehenen Erzählstruktur zu verdanken. Zum anderen wäre da das fantastische Zusammenspiel von Andrew Garfield und Florence Pugh, die mit Tobias und Almut ein Filmpaar für die Ewigkeit erschaffen haben. Voller Hingabe durchleben die beiden Hollywood-Stars die humorvollen, komplizierten und herzzerreißenden Momente einer Beziehung und gewinnen (wenn nicht schon längst geschehen) mühelos die Herzen der Zuschauer. „We Live in Time“ ist ein berührender Film über das Leben, die Liebe und den Tod – über die Vergänglichkeit der Zeit und das Vermächtnis, das wir auf dieser Welt hinterlassen wollen. Und eines steht fest: Für diese zwei Menschen, die so viel finden und verlieren, hat man alle Zeit der Welt.
Fazit: Bezaubernde Liebesgeschichte voller großer und kleiner Momente
„We Live in Time“ mit Florence Pugh und Andrew Garfield (FAZ/ dpa)
Das Leben ist kurz, die Liebe intensiv – und im Rückblick kann jeder noch so kleine Moment tiefe Emotionen in sich tragen. Das bewegende Romantikdrama «We Live in Time» des Regisseurs John Crowley fängt diese Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen auf eine authentische Weise ein, die unter die Haut geht.
Chemie auf der Leinwand
Getragen von den beeindruckenden Hauptdarstellern Florence Pugh und Andrew Garfield begleitet das Werk über ein Jahrzehnt hinweg die herzzerreißende Liebesgeschichte von Almut (Pugh) und Tobias (Garfield), die von einer tragischen Diagnose überschattet wird. Pughs und Garfields Chemie auf der Leinwand ist elektrisierend. Die nonverbale Kommunikation zwischen den Darstellern ist ebenso kraftvoll wie die oft herrlich witzigen Dialoge. Dass die großen und kleinen Ereignisse ihrer Beziehung dabei nicht-linear erzählt werden, ist eine kreative Entscheidung, die zunächst verwirrt. Der Film erinnert damit aber auch daran, dass das Leben nicht in einer geraden Linie verläuft, sondern aus einer Collage von Erinnerungen besteht – die wir in keiner bestimmten Reihenfolge verarbeiten.
Drei verschiedene Zeitebenen
Die Handlung springt zwischen drei verschiedenen zeitlichen Stationen des Paares: ihrem Kennenlernen, der Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes sowie der Gegenwart, in der Almut vor einer schwierigen Entscheidung steht. Die Abschnitte wechseln dabei ohne klare Markierungen – lediglich andere Frisuren und die Anwesenheit ihrer Tochter Ella (Grace Delaney) geben Hinweise auf die Zeitachse.
Gleich zu Beginn steht fest, dass Almut im Heute zum zweiten Mal mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird, gefolgt von Szenen des ersten Aufeinandertreffens des Paares – einem regelrechten Aufeinanderprallen, bei dem Almut Tobias umfährt. Zwischen diesen großen Momenten der Beziehung, darunter eine unvergessliche Geburtssequenz, sind es die kleinen, unspektakulären Episoden, die bewegen. Vor allem die Nahtlosigkeit, mit der Alltägliches und Außergewöhnliches nebeneinanderstellt wird, kreiert im Verlauf eine intensiver werdende emotionale Bindung.
Frischer Blick auf eine alte Geschichte
Und spätestens nach dem ersten – gefühlt wirren – Drittel wird klar, dass die nicht-lineare Struktur von «We Live in Time» mehr ist als nur ein stilistischer Kniff: Sie spiegelt wider, wie wir Zeit, Erinnerungen und Gefühle erleben. Drehbuchautor Nick Payne gelingt dabei mit seiner sensiblen Herangehensweise nicht nur eine ergreifende Betrachtung der flüchtigen Momente des Lebens, sondern auch ein frischer Blick auf eine alte, von Hollywood gebührend durchgekaute Geschichte. Denn was Tobias und Almut durchmachen, ist weder neu noch bahnbrechend anders als bei einer langen Liste tragischer Liebespaare vor ihnen. Hier geht es aber nicht um die großen Gesten: Crowleys Film erzählt mit nüchternem Blick von den stillen, persönlichen Momenten und Ängsten – ohne bei jeder Möglichkeit auf die Tränendrüse zu drücken.
Was Florence Pugh und Andrew Garfield dem Film verleihen
Nicht, dass die Augen bei «We Live in Time» trocken bleiben! Das ist Pugh und Garfield zu verdanken, die ihren Figuren eine glaubwürdige Tiefe und Verletzlichkeit verleihen. Almut, eine leidenschaftliche Köchin mit einem eigenen Restaurant, wird durch ihre Diagnose vor existenzielle Entscheidungen gestellt. Tobias, ein liebenswürdig unbeholfener und komplexer Charakter, bleibt stets an ihrer Seite, selbst wenn Almuts egoistisch anmutende Handlungen für die Beziehung schwer ertragbar sind. Dass die alltäglichen Interaktionen dabei nicht weniger intim wirken als die Liebesszenen, fängt die Essenz ihrer unbeugsamen Gefühle füreinander perfekt ein. Die Kameraführung unterstreicht die Emotionen auf eindrucksvolle Weise: Weite Aufnahmen der englischen Landschaft kontrastieren mit intensiven Nahaufnahmen, die die innere Welt der Charaktere in bewegenden Momenten verdeutlichen.
Tragik – aber auch viel Hoffnung
Eine der kraftvollsten Szenen zeigt Almut, wie sie für einen renommierten Kochwettbewerb trainiert, anstatt ihre Hochzeit zu planen. Ihre Rede darüber, wie wichtig es für sie ist, etwas Bleibendes zu schaffen, das nicht durch ihre Krankheit definiert ist, wird zu einem zentralen Moment des Films. Almut will ihrer Tochter Ella eine Erinnerung hinterlassen, die über ihre Rolle als Mutter hinausgeht.
Auch wenn Tobias und vor allem Almut beständig Stärke zeigen, ist «We Live in Time» nicht frei von Schmerz: Die Darstellung auch negativer Gefühle ist so ehrlich wie schonungslos. Die finale Botschaft, jeden Moment des Lebens zu genießen, bleibt dabei aber voller Hoffnung.