Weisheit des Glücks
CH 24, R: Barbara Miller/Philip Desaquis / Manuel Bauer, FSK: 6, 90 min
Nach einem langen und bewegten Leben im Spannungsfeld zwischen jahrtausendealten tibetisch-buddhistischen Traditionen und der westlichen, globalisierten Gesellschaft betrachtet der Dalai Lama unsere heutige, moderne Welt mit ihren technischen und gesellschaftlichen Errungenschaften, die am Rande eines drohenden Klimakollaps um die Beendung von Gewalt und Krieg kämpft.
Mit seinen Erfahrungen, seinem wachen Geist und seinem Humor skizziert der bald 90-Jährige Wege zu einem hoffnungsvollen und zufriedenen Leben und inspiriert uns über die persönliche Entfaltung hinaus, wie wir zu einer friedlichen, ökologisch sinnvollen Zukunft unseres Planeten beitragen können: Das Glück beginnt mit bedingungslosem Mitgefühl und liegt in unseren Händen.
Die schweizerisch-amerikanische Zusammenarbeit von Barbara Miller, Philip Delaquis, Manuel Bauer mit Oren Moverman und Richard Gere zeigt den Dalai Lama so menschlich, nahe und persönlich wie man ihn noch nie gesehen hat. Auch formal gehen die Filmemacher:innen neue Wege und verweben die Reflexionen des Dalai Lama mit bewegenden Aufnahmen unseres Planeten und noch nie gesehenem Archivaufnahmen zu einem hochaktuellen Portrait seines Denkens und seines Wissens.
In diesem Sinne ist WEISHEIT DES GLÜCKS kein Film über den Dalai Lama, sondern ein Zeugnis einer Welterfahrung, ein großes Werk der Hoffnung für alle Menschen.
Der Film läuft auch am Mi 12.02. | 19:30 Uhr im Kronenkino Zittau.
Pressestimmen zum Film
Weisheit des Glücks – Eine inspirierende Begegnung mit dem Dalai Lama
Michael Meyns / programmkino.de
„Weisheit des Glücks ist ein Film und ein Vermächtnis“ heißt es in den Notizen des Regie-Trios Barbara Miller, Philip Delaquis und Manuel Bauer, die in ihrem 90minütigen Dokumentarfilm nicht mehr tun, als den aktuellen Dalai Lama zu Wort kommen zu lassen. Der trotz seines hohen Alters, der Tragik seines Landes ein bemerkenswert sonniges Gemüt hat und den Blick für das große Ganze nicht verloren hat.
90 Jahre wird im Juli nächsten Jahres der Mann Tenzin Gyatso, der der Welt besser bekannt ist als der 14. Dalai Lama. Eine Funktion, die ihn nicht nur zum geistlichen Oberhaupt der Tibeter und des tibetischen Buddhismus macht, sondern auch zum Oberhaupt der tibetischen Regierung. Von diesem Amt trat der Dalai Lama 2011 zurück, zumal es streng genommen ja ohnehin keine Regierung Tibets gibt, denn das einstmals unabhängige Land ist inzwischen eine Region Chinas.
So wie es heute Free Gaza ist, war in den 90er Jahren die Parole Free Tibet allgegenwärtig, doch davon ist kaum noch etwas zu spüren. Wo sich einstmals Prominente geradezu um eine Audienz mit dem Dalai Lama rissen, um sich im Glanz einer der Lichtgestalten der Welt zu sonnen, hat es China mit stoischer, keinen Millimeter zurückweichender Politik geschafft, dass Thema Tibet auszusitzen und von der Tagesordnung zu befördern.
Längst fordert auch der Dalai Lama kein unabhängiges Tibet mehr, sondern setzt sich für den Status einer autonomen Region innerhalb der Grenzen der Volksrepublik ein, doch selbst das scheint ihm und seinem Volk verwehrt zu bleiben. Angesichts seines hohen Alters steht das unausweichliche bald bevor, doch was dann? Schon vor Jahren kündigte der Dalai Lama an, das er möglicherweise nicht mehr Reinkarniert wird, er also der letzte einer Reihe sein könnte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Wenn es so kommt, auch zum Schutz vor einem falschen, von China und nicht den Tibetern inthronisierten Dalai Lama, was bleibt dann von den Lehren einer der wichtigsten und einflussreichsten religiösen Gestalten unserer Zeit? Vielleicht nur seine Schriften – und Filme wie „Weisheit des Glücks“, in dem der Dalai Lama gut 90 Minuten über Gott bzw. Buddha und die Welt spricht. Dabei sitzt er in einem kargen Studio, blickt direkt in die Kamera, spricht mit seiner unverkennbaren, oft von fast kindlichem Lachen unterbrochenen Stimme. Unterlegt werden die Ausführungen des Dalai Lama über kleines und großes, über die Suche nach persönlichem Glück und Zufriedenheit, und globalen Themen wie dem Klimawandel und Wirtschaftskrisen, mit historischem und zeitgenössischem Archivmaterial.
Besonders interessant sind hier Bilder aus der Jugend des Dalai Lama, als er noch in Tibet selbst lebte, sogar einmal nach Beijing reiste, um mit Mao Tse-Tung bekanntermaßen vergebens um Autonomie für die Tibeter verhandelte, schließlich vom Beginn des chinesischen Überfalls, vor dem er 1959 fliehen musste und seitdem im Exil lebt. Mitreißend hatte Martin Scorsese in „Kundun“ 1997 diese Geschichte erzählt, „Weisheit des Glücks“ bildet nun in gewisser Weise ein dokumentarisches Gegenstück, in der ein inzwischen alter, weiser Mann, ohne offensichtliche Trauer oder Wut auf sein Leben und das Schicksal seines Volkes zurückblickt. Als Vermächtnis mag man diesen Dokumentarfilm betrachten, als Einblick in die über fast neun Jahrzehnte gewachsene und gereifte Gedankenwelt des 14. Dalai Lama.
Warmherzig und interessant: „Weisheit des Glücks“
Christina Krisch / Kronenzeitung
Der Dokumentarfilm von Barbara Miller und Philip Delaquis gewährt einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Dalai Lama. Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und restaurierten Aufnahmen entsteht ein intimes Porträt dieses spirituellen Führers. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu „Weisheit des Glücks“, einer sehr warmherzigen und interessanten Dokumentation.
Da ist sein waches freundliches Gesicht, Augen, die aufmerksam auf uns zu ruhen scheinen, während er spricht. Es ist das Antlitz des fast 90-jährigen Dalai Lama – und dieser Film lebt von seinen Worten, seinen philosophischen Gedanken.
An Kindheits- und Lebenserinnerungen lässt er uns teilhaben, er erzählt von der Unterdrückung des tibetischen Volkes – und er appelliert an unsere Fähigkeit, allem mit Zuversicht zu begegnen.
Der bekennende Buddhist und Hollywoodstar Richard Gere firmiert als Produzent für diesen Film, der wie eine private Audienz bei dem religiösen Oberhaupt anmutet. Berührend die Reminiszenzen des Dalai Lama an seine Mutter, eine einfache Bäuerin und Analphabetin, der er, so seine Worte, sein großes Einfühlungsvermögen verdankt.
Nie sollten negative Gefühle unser ganzes Denken beherrschen, kapern, so der Rat eines Weltreisenden in Sachen inneres Glück.