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Zwei zu eins

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D 24, R: Natja Brunckhorst, FSK: 6, 115 min

Halberstadt in Sachsen-Anhalt im Sommer 1990. Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Eines Tages im Juli entdecken sie zufällig, dass in einem alten Schacht in ihrer Nähe die verschwundenen Millionen der ehemaligen DDR eingelagert wurden, um dort zu verrotten – ein riesiger Berg von Geldscheinen. Was im Film wie eine unglaubliche Geschichte klingt, hat einen wahren Kern.

Acht Monate dauerte es, bis nach dem Fall der Mauer im November 1989 ab dem 1. Juli 1990 die Westmark zum Hauptwährungsmittel in der ehemaligen DDR genutzt wird. Die Chance für einen ganz großen Coup und die beste Gelegenheit, um dem real existierenden Kapitalismus eins auszuwischen …Sie beschließen, das Geld zu stehlen und planen akribisch jeden Schritt, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Geld ist mittlerweile nicht mehr viel wert, aber es lässt sich trotzdem noch gegen bestimmte Waren und auch in D-Mark tauschen.

Während die Ökonomen aus dem Westen lieber einen Umtauschkurs von 2:1 anstreben würden, fordern die Bürger*innen der DDR auf ihren Montagskundgebungen jedoch den Wechselkurs von 1:1. Die Politik zeigt sich gnädig und willigt den Bürger*innen ein, bis zu einem bestimmten Geldbetrag den gewünschten Kurs von 1:1 zu wechseln. Hohe Beträge und Betriebe sollen weiterhin am angestrebten 2:1 Kurs festhalten. Die drei nutzen die Gelegenheit zu ihrem Vorteil. Aus dem Schacht tragen sie heraus, was ihre Hände und Körper erlauben und bringen es stückweise in den Umlauf.

Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein ausgeklügeltes System, um das inzwischen wertlose Geld in Waren zu tauschen und den anrauschenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Denn wenn man jetzt ein bisschen schlau ist, kann dieser Sommer nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch der endgültige Wendepunkt im Leben sein. Doch je näher sie ihrem Ziel kommen, desto mehr müssen sie sich fragen, ob es das Risiko wert ist und welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird …

Eine große Liebes- und Freundschaftskomödie über Geld, Freundschaft und Gerechtigkeit –und eine Hommage an eine sehr besondere Zeit, in der alles möglich schien.

Der Film läuft auch am Mi 02.10. | 19:30 Uhr im Kronenkino Zittau.


 

Historische Hintergründe

Für ihre Komödie um eine Gruppe von Freunden, die gemeinsam mit der Nachbarschaft den Siegeszug des Kapitalismus aufhalten wollen, konnte Natja Brunckhorst auf wahre Geschehnisse zurückgreifen: Millionen von Mark der DDR wanderten zur Währungsunion in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Sicher ist, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde. Bis heute weiß niemand genau, um welche Summen es tatsächlich ging.

Zur wahren Geschichte des „Schatzes von Halberstadt“:
Bei Halberstadt lagerten tonnenweise DDR-Geldscheine. | tagesschau.de