Mitmach-Kneipe

"Ein Dorf ohne Kneipe ist wie ein Mensch ohne Herz." (Oberlausitzer Sprichwort)

Wie funktioniert eine Kneipe im 21. Jahrhundert?

„Kneipen auf dem Dorf sind eine aussterbende Spezies, aber Mittelherwigsdorf wehrt sich gegen den Trend“, schrieb 2023 über uns der Gastro-Guide.

Tatsächlich vermissen wir in unseren Dörfern Orte, wo man abends mit Freunden bei einem Imbiss sein Bier oder einen Wein trinken kann, andere trifft und sich bei guten Gesprächen in guter Gesellschaft austauschen kann über Wichtiges im Dorf, der Region und der Welt. Natürlich mit freiem WLAN und in gemütlicher, offener und empathischer Atmosphäre. Wir alle sind ja tagtäglich konfrontiert mit überwältigenden Nachrichten aus nah und fern, die kaum allein verdaut werden können und schwer im Magen liegen. Viele Themen polarisieren zunehmend und bringen teils unüberbrückbare Zerwürfnisse in Familien, Freundschaften, die Gesellschaft, rühren alte Verbitterungen auf und schaffen neue.

Wir brauchen mehr „öffentliche Verdauungsräume!“

Verbitterung und Unverdautes tun keinem gut und machen krank: Menschen genauso wie Gesellschaften. Im eigenen Saft schmoren ist zwar für den Braten gut, aber sonst nicht anzuraten: Wir brauchen Orte, an denen man gehört wird und anderen zuhört, um besser zu verstehen, wie unterschiedliche Haltungen, Überzeugungen, Emotionen zustandekommen, wie wir uns jeweils ein „gutes Leben“ vorstellen und was wir gemeinsam dafür tun können.

Ende 2022 haben wir daher Mut gefasst und unsere Kinokneipe umgebaut und als Dorf- und Mitmach-Kneipe mit einer neuen Küche und einem neuen Gastraum eingeweiht. Wir sind alle keine Gastwirte, sondern in unseren eigenen, unterschiedlichen Berufen tätig. Und einen Kneipenwirt zu finden, zumal im ländlichen Raum, ist nahezu unmöglich. Leider haben sich viele Menschen im Laufe der Jahrzehnte abgewöhnt, in Kneipen zu gehen und sitzen lieber zu Hause vor dem Fernseher. Wie betreibt man also eine Kneipe unter solchen Bedingungen im 21. Jahrhundert, und das auch noch auf dem Lande?

Indem man es selbst macht und alle dazu einlädt, es auch zu probieren! So wurden unsere Vereinsmitglieder und auch andere Freiwillige selbst zu Kneipenwirten und sind nun auf beiden Seiten unseres Kneipentresens zu finden. Die Kneipenlust ist ansteckend und bringt Bewegung in die Dorfgesellschaft!

Neben der Kneipe betreibt unser Verein ein kleines Programmkino. Von September bis Mai zeigen wir ein- bis zweimal pro Woche ausgewählte Filme mit Einführung und gelegentlich mit Filmgespräch, aber wir öffnen unsere Türen auch für Konzerte, Lesungen, Kinder- und Jugendkino, Theater, Ausstellungen, Bürgerversammlungen oder Dialogveranstaltungen.

Miteinander essen – miteinander leben

Da unsere Kneipe ehrenamtlich betrieben wird, gibt es nur ein kleines Speisenangebot, aber man kann bei uns immer gut und ausreichend essen (und verdauen). Wir kochen für euch! Ob köstliche Suppen, Quiche oder Teigtaschen, Maispizza, deftige Debreziner Wurst, vegane Fettbemme mit Wurzelbrot vom Dorfbäcker oder auch unsere kleinen feinen Desserts für das kleine Glück am Abend: wir haben immer 2–3 Angebote zur Auswahl. Dazu natürlich auch Knabbereien, feine Schokolade und im Sommer Bauernhof-Eis. Unsere Zutaten sind in in der Regel bio und/oder regional.

Unsere Kneipe öffnet zwischen September und Mai zweimal wöchentlich (Fr + Sa sowie bei Veranstaltungen) jeweils ab 18 Uhr bis open end.

8. Juni bis 10. August 2025: Sonntags-Café in der Kulturfabrik Meda!

2025 starten wir erstmals ein Sommercafé mit frisch gebackenem Kuchen, heißem Kaffee und kühler Erfrischung – für Jung und Alt, Radfahr-Ausflügler, Familien…: immer Sonntags 14–16:30 Uhr!

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Hereinspaziert und herzlich willkommen!