Ausstellung: „Solche Leute gibt’s hier nicht!“ – Queeres Leben in Sachsen

Nicht nur in den quirligen Großstädten, auch in den ländlichen Räumen Sachsens gehören Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen (LSBTIQ*) zur Lebensrealität – und werden doch selten sichtbar. Die Ausstellung von RosaLinde Leipzig e.V., LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V. und Syndikat Gefährliche Liebschaften erzählt ihre Geschichten. Mit dem Smartphone können zusätzlich Interviews abgerufen werden, die die ganze Bandbreite queerer Lebenserfahrungen zeigen. Zu hören sind Personen, die alle eng mit ihrer Region in Sachsen verbunden sind, aber nicht alle konnten bleiben. Denn unterschwellige Formen der Ablehnung wie Vorurteile, Ausgrenzungen und Diskriminierungen sind nach wie vor präsent.

„2004 habe ich einen Schlussstrich unter mein Leben gezogen. Das war nicht einfach. Du bist in eine Gaststätte gegangen und auf einmal stand da gefühlt eine fünf Meter hohe Mauer, wo vorher der Kneipenwirt mit an den Tresen kam, ‘ne Runde gewürfelt hat. Mit einmal war da Distanz. Es gab aber auch Menschen, die gesagt haben: ‚Schön, dass du den Mut dazu hast, und lass‘ dich bloß nicht davon abbringen!‘“ (Steve, Hohenstein-Ernstthal)

Die Ausstellung zeigt, dass die Vielfalt kleinstädtischer und ländlicher Räume in Sachsen nicht in Frage gestellt werden kann. Unsere Gesprächspartner*innen erzählten Geschichten vom Glücklichwerden auf dem Land, aber auch von Zweifeln. Hier trifft ein schwuler Lokführer auf einen selbsterklärten Paradiesvogel und ein trans* Teenager auf eine lesbische Mutter, die sich gerade von ihrem Mann scheiden lässt. Sie zeichnen ein selbstbewusstes und kraftvolles Bild vom queeren Leben im ländlichen und kleinstädtischen Sachsen, um anderen Mut zu machen und laden alle ein, ihnen zuzuhören und sich selbst ein Bild zu machen.

Weitere Infos: https://queeres-sachsen.de/ausstellung/